Thema: Ferngesteuert

eric2244 28.09.2015 20:00
Ferngesteuert: Wie uns Amazon, Google, Facebook & Co im Netz kontrollieren
Peter Harth


Die großen Datenspione aus den USA wissen, was wir im Netz tun werden, bevor uns das überhaupt selber klar ist. Die neue Liebe, das neue Buch, die nächste Bestellung, ob wir kreditwürdig sind oder zum Terroristen werden - deren Algorithmen haben all das schon längst vorausberechnet. Unser Leben wird von Maschinen fremdbestimmt. Erkennen Sie die Methoden der Manipulation - mit einem Blick hinter die Kulissen.



Unser Leben wird im Voraus berechnet - die Algorithmen von Google, Facebook, Amazon, Netflix & Co ziehen uns förmlich aus. Wir werden durchleuchtet wie am Flughafen-Scanner und merken es nicht einmal. Das Schlimmste liegt aber noch vor uns: Die Maschinen entwickeln ein Eigenleben. Sie sammeln Daten, beobachten, wägen ab und kommen zu Entscheidungen - ohne, dass ein Mensch darauf noch Einfluss nehmen kann.

Viele Zeichen deuten darauf hin: Etwa die berüchtigte »No-Fly-List« der USA: Wer auf dieser Liste landet, darf in »God´s own country« weder ein- noch ausreisen. Die Entscheidung darüber treffen längst Algorithmen. Ein einziger denunzierender Kommentar in den sozialen Netzwerken reicht dafür aus. Ausgewertet wird auch, wer Ihnen bei Twitter oder Facebook schreibt: Steht er selbst unter Verdacht, kommen Sie automatisch mit auf die Liste. TIDE und TSDB, die großen Terrorverdachts-Datenbanken der US-Geheimdienste, sammeln längst automatisiert immer mehr Informationen über Menschen rund um den Globus. Einen gewissen Schutz haben nur noch US-Bürger. Deren Fälle werden zumindest von Hand doppelt geprüft.

Aktienhandel auf Auto-Pilot - bis zum »Flash Crash«

Terrorismus - das ist weit weg, glauben Sie? Die Algorithmen sind längst überall und kontrollieren auch unsere Finanzen. Der nette Berater in der Bank bleibt nur noch der Sklave eines automatisierten Systems. Er verkauft etwas, was er selbst weder versteht noch kontrolliert. Den gesamten Wertpapierhandel führen längst Maschinen aus..

Quelle:




eric2244 01.10.2015 19:03
"Ich will nicht in einer Welt leben, in der alles, was ich sage, alles was ich mache, der Name jedes Gesprächspartners, jeder Ausdruck von Kreativität, Liebe oder Freundschaft aufgezeichnet wird"
Edward Snowden - 6.6.2013

Maddin13 11.10.2015 13:08
Interessanter Beitrag....vielen Dank für die Aufklärung

eric2244 11.10.2015 18:56
Maddin13;245814 wrote:Interessanter Beitrag....vielen Dank für die Aufklärung
Auch interessant:

Ihre Haushaltsgeräte werden vielleicht schon bald von der Regierung ferngesteuert
Daniel Barker


Immer mehr wird unsere Freiheit und Selbstständigkeit von Kräften bedroht, die jeden Aspekt unseres täglichen Lebens überwachen wollen. George Orwells »Big Brother« aus dem Roman 1984 ist nur ein schwacher Abklatsch im Vergleich zu der schrecklichen Realität, die unsere Staatslenker geschaffen haben, seit das Buch vor mehr als 60 Jahren erschien.

Orwell sah eine Zukunft voraus, in der der Staat das Leben seiner Untertanen bis in die kleinste Einzelheit überwacht und beherrscht, aber selbst wir hätten uns kaum vorstellen können, welches Ausmaß an Überwachung und Kontrolle die Technik möglich machen würde.

Ich glaube auch, dass Orwell hoffte, wir würden es nicht so weit kommen lassen – das Buch war offenkundig als Warnung gedacht, genauso wie viele andere, die im 20. Jahrhundert erschienen. Bradburys Fahrenheit 451 und Huxleys Schöne Neue Welt sind nur zwei berühmte Beispiele.

Ein Problem liegt darin, dass uns unsere Freiheiten schrittweise genommen werden, allmählich und im Namen der »nationalen Sicherheit« oder des »technischen Fortschritts« – die kumulative Wirkung erkennen wir erst, wenn es zu spät ist.

Der jüngste Übergriff auf unsere Privatsphäre und unser tägliches Wirken kommt in Form einer Technologie, die als »intelligentes Stromnetz« bezeichnet wird.

Das britische Versorgungsunternehmen Northern Powergrid Holdings Co. (das dem Mega-Milliardär Warren Buffett gehört) plant gemeinsam mit der Siemens AG den Test eines intelligenten Stromnetzes, das laut Bloomberg.com in der Lage sein wird, »zu kontrollieren, wann die Haushaltsgeräte eines Verbrauchers in der Wohnung genutzt werden« ..

Quelle:

eric2244 11.10.2015 19:08
Wie man sich der Überwachung durch Google entziehen und seine persönlichen Daten schützen kann
Daniel Barker


Zu Beginn erscheint alles ganz harmlos. Es ist sicherlich bequem, und das ist es jetzt immer noch, vielleicht in noch stärkerem Maße als zuvor – aber es ist zu bequem, um wahr zu sein. Wahrscheinlich ist Ihnen entgangen, dass sich Google in den 17 Jahren seit seiner Gründung langsam und schrittweise von einem Unternehmen, das in seinen Anfängen den Internetnutzern nicht mehr als eine kostenlose Suchmaschine und ein E-Mail-Programm anbot, zu einer allgegenwärtigen Einrichtung geworden ist, die praktisch alles überwacht, was seine Nutzer tun.

Aber Google späht sie nicht nur aus, sondern verkauft die persönlichen Daten, die es gesammelt hat, an andere Unternehmen und stellt diese Informationen sogar Geheimdiensten wie etwa der amerikanischen National Security Agency (NSA) zur Verfügung.

Vor Kurzem legte Derek Scally in der Tageszeitung The Irish Times das Ausmaß dar, mit dem der Datenkrake Google in unser Privatleben eindringt und gibt einige sehr nützliche Tipps, wie man sein Leben »ent-googeln« kann.

Aber warum sollte man sich »entgoogeln«, wenn man doch »nichts zu verbergen hat«?

In Scallys Artikel heißt es:

»Die häufigste Antwort, die Glenn Greenwald, der Kämpfer für den Schutz der Privatsphäre, der den Vorwurf Snowdens, die NSA betreibe maßlose Massenüberwachung, an die Öffentlichkeit brachte, im Allgemeinen von den Menschen zu hören bekommt, mündet in das Argument, ›Ich habe doch nichts zu verbergen‹. Seine einfache Antwort darauf lautet: ›Wenn ich höre, dass jemand sagt, er habe doch nichts zu verbergen‹, erklärte Greenwald im vergangenen Jahr in Berlin, ›bitte ich die betreffende Person, mir doch ihre E-Mail Passwörter zu geben, damit ich ihre E-Mails lesen könne. Noch niemand ist bisher dieser Forderung nachgekommen.‹«

Wie man sein Leben »entgoogelt«

Suchen Sie nach alternativen Speicherplätzen: Scally empfiehlt, seine gesamten Daten nicht nur an einer Stelle zu speichern. So könnte man etwa E-Mails, Fotos und Cloud-Inhalte jeweils voneinander getrennt woanders speichern. Dabei sind europäische Speicherdienste die bessere Lösung, da das EU-Recht die Privatsphäre schützt. Der deutschsprachige E-Mail-Dienst mailbox.org ist ein Beispiel für einen alternativen E-Mail-Dienst, der die Daten seiner Kunden nicht an andere Unternehmen weitergibt oder verkauft.

Verwenden Sie unterschiedliche Suchmaschinen: Nutzen Sie, wann immer es Ihnen möglich ist, alternative Suchmaschinen wie DuckDuckGo oder GoodGopher.com, die ihre Suchaktionen nicht nachverfolgen. GoodGopher ist eine ganz neue Suchmaschine, die von sich behauptet, die »weltweit erste Suchmaschine zu sein, die die Privatsphäre schützt und Firmenwerbung und Desinformationen seitens der Regierung blockiert«.

Verbieten Sie Cookies: Es wird immer wieder behauptet, die sogenannten Cookies böten dem Nutzer Vorteile und Erleichterungen, aber sie sind andererseits auch in der Lage, das gesamte Verhalten der Nutzer im Internet zu überwachen. Installieren Sie daher einen sogenannten »Tracking Blocker« wie Ghostery oder DoNotTrack in Ihrem Browser. Sie können sich auch den privacyfix.com-Service von AVG herunterladen, der Sie bei der richtigen Auswahl der für Sie geeigneten Datenschutzeinstellungen auf Ihrem Computer und bei Ihren Internet-Dienstleistern, die Sie gegenwärtig nutzen, unterstützt.

Suchen Sie nach einer Alternative für G-Mail: Scally räumt ein, es falle schwer, das E-Mail-Programm G-Mail mit seinem Speicherplatzangebot von 15 GB auszuschlagen, aber er verweist darauf, dass man Google ein »weltweit geltendes Recht einräumt, derartige Inhalte unterzubringen, zu speichern, zu kopieren, zu verändern … zu kommunizieren, zu veröffentlichen, öffentlich zu verwenden und zu verbreiten«, auch wenn man rein theoretisch die geistigen Eigentumsrechte an seinen auf Google gespeicherten Inhalten behält. Die Nutzung eines E-Mail-Dienstes wie dem schon erwähnten mailbox.org oder Posteo ist daher zu empfehlen. Eine andere Möglichkeit bietet die Verschlüsselung der E-Mails mit dem Verschlüsselungsprogramm PGP (»Pretty Good Privacy«).

Verzichten Sie auf die Nutzung der Cloud-Dienste von Google und Apple:
Die Synchronisierung Ihrer Terminkalender und Kontakte auf mehreren unterschiedlichen Geräten ohne die Nutzung der Cloud-Dienste von Google oder Apple ist nicht einfach, da, wie Scally feststellt, »die großen Akteure absichtlich an den Datei-Standards an ihren Kalender- und Adressbücher-Angeboten herumbasteln, um so scheinbar die Nutzung anderer Dienst zu ermöglichen, gleichzeitig aber ihre Nutzer in ihrem goldenen Käfig zu halten«. Diese »hinterhältige, aber wirksame Praxis« zu umgehen, ist zwar nicht einfach, aber die Mühe lohnt sich. Denn, so Scally weiter, »Wenn man einmal diese Hürde genommen hat, ist der schwierigste Teil erledigt«.

Alternative Smartphones und Betriebssysteme: Man kann alle Inhalte (einschließlich des Betriebssystems) auf seinem Android-Smartphone löschen und stattdessen CyanogenMod installieren, welches das gleiche Betriebssystem, aber ohne Google, benutzt. Die Installation erfordert einige technische Kenntnisse und Fähigkeiten. Eine andere Alternative besteht darin, in ein Jolla-Smartphone zu investieren. Jolla wird in Finnland hergestellt und benutzt ein Betriebssystem ohne »firmeneigene Überwachungseinrichtungen«. Jolla wurde von Designern entwickelt, die sich von Nokia getrennt hatten, und bietet neben dem Schutz der Privatsphäre auch noch andere innovative Aspekte.

Quelle: