Die Familie gilt als die älteste Institution der Menschheit. In diesem Kontext sind Themen wie Beziehung, Trennung, Ehe, Schwangerschaft und Kindererziehung von immenser Bedeutung. Unsere fortwährende Entwicklung führt zu permanenten Veränderungen. Wir geben Ratschläge, wie Sie in Ihrer Rolle als Eltern, Vater oder Mutter diese Umstellung bewältigen können.
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Wie wichtig ist Familie heute?
Unter Familie wird meist das Zusammenleben zweier Generationen verstanden. Die Eltern unterstützen sich
gegenseitig bei der Erziehung der Kinder.
Dabei muss es sich nicht um durch Ehe verbundene leibliche Vater und Mutter handeln. Sicherheit und
Geborgenheit können auch gleichgeschlechtliche
Paare, Alleinerziehende oder Adoptiveltern geben. Fast immer lebt die Familie in einem Haushalt zusammen.
Vertrauen und Liebe sollten diese Form
der Beziehung tragen. Werte werden an die Kinder weitergegeben. Was die Erwachsenen vorleben, ahmen die
Kinder nach. Dazu zählen Empathie,
Ehrlichkeit, Höflichkeit und andere charakterliche Eigenschaften. Aber auch die Art, seine Freizeit zu
verbringen. Wird (vor-)gelesen? Spielen
alle gemeinsam? Oder wischt jeder für sich auf dem Smartphone herum? Hilft einer dem anderen gern? Wie
werden Konflikte ausgetragen? Gehört gar
Gewalt zum Alltag? Hier zu Hause wird der Grundstein fürs Leben gelegt.
Frei nach dem Motto: Was Hänschen gelernt hat, kann Hans später auch.
Daraus ergibt sich eine große Verantwortung für die Erziehenden. Sie legen den Grundstein dafür, wie die
Kinder später ihr Leben meistern. Aber
auch Erwachsene profitieren von dieser Form der Partnerschaft. Schön ist es, wenn sie einander Mut machen.
Sich Geborgenheit geben, Entscheidungen
gemeinsam tragen. Sie teilen sich die Kosten zum Beispiel für Haus oder Wohnung. In einer selten gewordenen
Form der Familie leben drei (oder mehr)
Generationen zusammen. Hier sind Rücksicht und Verständnis gefragt. Es ergeben sich aber auch Vorteile.
Vielleicht kocht Opa. Und Oma betreut die
Kinder. Niemand ist allein, wenn er krank wird.Heute wird über vieles diskutiert. So zum Beispiel Klima,
Umwelt, Altersarmut usw. Worauf ist noch Verlass? Das verunsichert viele Menschen. Eine
starke Familie kann ein Fels in der Brandung sein. Hier findet der Einzelne Halt und Sicherheit.
Den Familienzusammenhalt stärken
Was macht eine Familie stark? Zunächst einmal Gemeinsamkeit. Dinge zusammen tun. Egal, ob Hausputz oder
Spielrunde. Besondere Projekte, die nur
Euch gehören. Ein Hochbeet bepflanzen und pflegen. Ein Baumhaus bauen. Aus einem Escape Room herausfinden.
Im Wald einen Schatz suchen. Ein Zimmer
renovieren oder neu dekorieren. Dabei dürfen gern die Kinder Entscheidungen treffen. Dieses Vertrauen stärkt
sie. Und es entsteht Neues, oft
Überraschendes. Sich gemeinsam Herausforderungen zu stellen, macht stark. Weil jeder seine besonderen
Fähigkeiten hat und diese einbringen kann.
Rituale vermitteln Geborgenheit. Das kann abendliches Vorlesen sein. Gemeinsames Kochen am Freitagabend.
Oder auch besondere Erlebnisse. Wie zum
Beispiel eine Turmbesteigung. In jeder Stadt, die man gemeinsam besucht.
Klare Regeln erleichtern den Alltag. Das gilt sowohl für Rechte, als auch für Pflichten. Grenzen geben
Sicherheit. Diese müssen immer wieder neu
gezogen werden. Denn Familie verändert sich. Liebe ist bedingungslos. Gerade in schwierigen Situationen
braucht der Mensch Halt. Also vermeide
bitte: "Ich hab dich erst wieder lieb, wenn ..." Paare sollten sich bei der Erziehung einig sein. Die Mutter
darf nicht verbieten, was der Vater
erlaubt hat.
Du musst nicht immer alles richtig machen. Auch in der Familie nicht. Denn niemand ist perfekt. Aber Du
kannst zu deinen Fehlern stehen. Sie
als Möglichkeit begreifen, Neues zu lernen. In einer guten Familie kann jeder wachsen, unabhängig vom Alter.
Wichtig ist, miteinander zu reden. Zunächst einmal positiv. Du freust dich über ehrliches Lob. Egal, ob von
deinem Partner, eurem Kind oder der Oma.
Das geht den anderen genauso. Lob erleichtert sogar Kritik. "Ich find's toll, dass du die Schuhe allein
geputzt hast. Nimm nächstes Mal rote
Schuhcreme." Wetten, so kommst du weiter als mit: "Wie konntest du braune Schuhcreme für die roten Schuhe
nehmen?!" Aufgaben wollen sinnvoll
verteilt werden. Beispielsweise gehst Du abends mit dem Hund raus und dein Partner morgens. Das müsst Ihr
nicht jeden Tag neu regeln. Nach einem
Streit braucht es Worte des Verzeihens und der Versöhnung. Du spürst selbst, wenn dir "etwas auf dem Herzen
liegt." Das muss geklärt werden. Ungelöste
Konflikte belasten alle Beziehungen. Wird nur noch über Haushalt und Termine gesprochen, kommt es zur
Entfremdung. Die Partnerschaft geht verloren.
Das Zusammenleben wird zur Last. Trennung droht.
Was ist eine Patchwork Familie?
Partnerschaften verändern sich. Manche zerbrechen. Jede Trennung ist auch eine Chance. Neue Beziehungen entstehen. Bringt mindestens einer eigene Kinder mit in die Partnerschaft, spricht man von der Patchwork Familie. Die Beziehung der Erwachsenen wird hier von Beginn an vor eine besondere Herausforderung gestellt. Werden die Kinder den neuen Partner akzeptieren? Und umgekehrt. Dann ist da noch der getrennte Elternteil. Meist der Wochenend-Papa. Diese Väter fühlen sich oft aufs Abstellgleis geschoben. Wichtig ist, dass keiner der Erwachsenen die Kinder als Spielball benutzt. In wichtigen Fragen der Erziehung sollten Eltern sich auch nach der Trennung einig sein. Kinder haben ein großes Herz. Sie können Mutter und Vater lieben. Und irgendwann auch deren neue Partner. Oder diese zumindest akzeptieren. Das braucht Zeit. Drängen und Zwang helfen nicht. "Sag Papa zu dem Neuen!", ist kontraproduktiv. Das Kind glaubt, es müsse sich entscheiden. Dürfe garden "alten" Papa nicht mehr lieb haben. So sind Konflikte vorprogrammiert. Manche Paare bekommen in dieser Situation ein weiteres gemeinsames Kind. Das stärkt ihre Beziehung. Für die bereits vorhandenen Patchwork-Kinder ist dies jedoch eine weitere Herausforderung. Häufig wird das Baby als Konkurrent gesehen. Es hat täglich seine "richtige" Mama und Papa um sich. Darum brauchen die älteren Kinder jetzt besondere Aufmerksamkeit. Lasst einander Zeit. Erwartet nicht zu viel. Und schafft Gemeinsamkeiten, die den Zusammenhalt der neuen Familie stärken. Siehe oben.
Partnerschaftsvertrag: wie unverheiratete Partner sich ohne Trauschein binden
Verantwortungsvolle Partnerschaft ist auch ohne Heirat möglich. Das gilt nicht nur für gleichgeschlechtliche
Paare. Beziehungen werden nicht
tragfähiger durch eine Eheurkunde. Eine Alternative ist zum Beispiel ein Partnerschaftsvertrag. Hier lassen
sich Art und Weise des Zusammenlebens
regeln. Ebenso der Umgang mit Vermögen. Was passiert, wenn ein Miteinander nicht mehr möglich ist? Entweder
durch Trennung oder durch Tod eines der
Partner. Wer bekommt das sprichwörtliche Tafelsilber, Immobilien oder auch Schulden? Wer übernimmt die
Erziehung der (nicht gemeinsamen)
minderjährigen Kinder?
Jede Beziehung ist einzigartig. Darum gibt es keine allgemein gültige Lösung. Im Netz lassen sich Muster für
einen
Partnerschaftsvertrag finden. Diese sind auf jeden Fall individuell anzupassen. Ganz wichtig ist die
Beglaubigung durch einen Notar. Sinnvoll ist
es auch, Freunde oder Verwandte in die Überlegungen einzubeziehen. Diese können beim eventuellen Ende von
Partnerschaften hilfreich sein. Manche
Konflikte lassen sich auf diese Weise vermeiden. So ein Vertrag sollte in einer harmonischen Phase der
Beziehung geschlossen werden. Nicht im Streit,
wenn die Herausforderungen zunehmen. Oder gar das Ende der Partnerschaft schon in Sicht ist.
Fazit: Partnerschaften sind tägliche Herausforderung und Chance zugleich. Erst recht, wenn Kinder
hinzukommen und wir von Familie reden. Väter, Mütter
oder auch gleichgeschlechtliche Partner tragen eine besondere Verantwortung. Sie bereiten die Kinder auf das
Leben vor. Diese lernen von den Erwachsenen.
Wie sie Familie leben. Auf welche Weise sie Probleme lösen. Und ob ein liebevolles Miteinander wichtiger
ist, als beispielsweise Recht zu haben. Wir
wünschen dir ein harmonisches Leben mit deiner Familie.